Zurück in die ESWFC-Zeit Teil 5: "Von Bantha-Spuren und der Geburt des Fandoms"

© Maikel Das , Marco Frömter and TM & © Lucasfilm LTD., 2005
Used with permission by the OSWFC

Im Frühjahr 1978 ging es regelrecht rund, was das Thema Krieg der Sterne betraf. Im Februar dieses Jahres wurde der neue "Weltraumfilm" auch im deutschen Lande aufgeführt und nur wenig später formierten sich die ersten Fan Clubs. Der erste deutsche Fan Club überhaupt war die Star Wars Fan Association aus Berlin, die Ende Februar 1978 das Licht der Welt erblickte. Nahezu zeitgleich startete in Remscheid der Star Wars Fan Club German Jedi. Eine deutsche Fan-Bewegung - später dann Fandom genannt  -  war geboren.


Wenngleich die Magazine und die Veranstaltungen dieser in einem sehr amateurhaften Rahmen aufwarteten, waren dies aber die Fundamente für das starke Fandom, das wir heute kennen. Was damals in mühevoller Eigeninitiative von einer Gruppe von Hobby- und Freizeitredakteuren, in Form von Lektüre und Conventions, verwirklicht wurde war beispielgebend. Diese Heftchen, auch "Fanzines" genannt, informierten die Fans in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen und hielten selbige auch zusammen. Allerdings hatten diese Fanzines keinerlei offiziellen Charakter. Alles Abgedruckte war somit spekulativ und keineswegs durch Lucasfilm begründet. Wer hätte damals gedacht, dass es knapp 20 Jahre dauern würde, bis es auch hierzulande einen Offiziellen Star Wars Fan Club geben würde?

Zugegeben: Die Amerikaner waren da wieder einmal schneller, denn als am 1. Februar dieser riesige Sternenzerstörer das erste Mal mit Saus und Braus über unsere Leinwände donnerte, saßen die amerikanischen Macher des damaligen Offiziellen Star Wars Fan Clubs wohl gerade beim Redaktionsschluss des damals noch namenlosen ersten offiziellen Newsletter. Obwohl im Land der unbegrenzten Möglichkeiten diese Fan-Szene auch noch in den Kinderschuhen steckte, hatte man dort den Vorteil, von offizieller Seite bedient zu werden und sich parallel auch in einer "Underground-Fan-Szene" zu bewegen. Okay, diese Bezeichnung hört sich etwas dunkel an, aber es scheint doch so als würde dies ziemlich gut zutreffen. Neben dem Fan Club war wohl der Zusammenschluss der Jedi-Knights of Orange County eine der bedeutendsten Organisationen in den Staaten, die es übrigens auch heute noch gibt. Schauen wir doch einmal über den großen Teich, wie sich das Fandom dort entwickelte.

Obi Wan würde sagen: "In einer Zeit aus zivilisierten Tagen, in denen das Wort Internet noch nicht einmal existierte, war Bantha Tracks, der Newsletter des "Official Star Wars Fan Club", eine der damals wenigen Quellen, zuverlässig Informationen über die Saga zu erhalten". Gelegentlich enthielten zwar auch Film- und Science-Fiction-Magazine diverse Artikel zu Star Wars, aber Bantha Tracks war speziell nur für Fans gemacht und wartete mit fundierten Fachartikeln, exklusiven Interviews und tollen Wettbewerben auf. Zudem war der amerikanische Klub als einziger offiziell und somit auch international abonnierbar.

Zwar dauerte es fast eine Ewigkeit bis eine neue Ausgabe erschien, aber wie heißt es so schön: "Vorfreude ist die schönte Freude." Die wenigen Bilder waren klein und in schwarzweiß und die Seitenzahl eher gering, aber man kannte es damals nicht anders und war glücklich über das Faltblatt, dessen naiver Charme auch heute noch besticht. Auch richtete man einen "Brieffreundschaftservice" ein, der Kontakte zu Fans in aller Welt vermittelte und so manches salopp im Interview ausgeplauderte Geständnis ist nur in den Bantha Tracks veröffentlicht worden.

1978 erblickte sodann der, von Lucasfilm ins Leben gerufene, Official Star Wars Fan Club sein Licht der Welt. Für seine Mitgliedschaft erhielt man, neben dem vierteljährlich erscheinenden Newsletter, ein so genanntes Membership-Kit. Dieses Bonus-Mitgliederpaket bestand aus einem Ausweis, Postern, Aufklebern, Aufnähern und Bleistiften. Der Inhalt variierte je nachdem zu welchem Zeitpunkt man eintrat. Die erste noch unbetitelte Ausgabe des Newsletters erschien im März 1978 - bestehend aus lediglich vier Seiten mit zwei Bildern, einer George Lucas Biographie und einer Frage- und- Antwort ("Q & A")-Sektion, die häufig gestellte Fragen der Fans beantwortete.

Interessant ist die Antwort von George Lucas auf die Frage hin, warum er Star Wars gemacht habe: "Ich mag das Space-Fantasy-Genre wirklich sehr gerne. Es macht viel Spaß. Ich wollte Star Wars wirklich in der Hoffnung machen, dass er wahnsinnig erfolgreich wird und jeder ihn kopieren möchte. Dann kann ich mir Space-Fantasy-Filme ansehen, ohne sie selber machen zu müssen. Ich kann mich endlich zurück lehnen und mich an den Raumabenteuer anderer Leute erfreuen." Ebenso erwähnenswert ist der erste Hinweis auf "Star Wars II", der aus heutiger Sicht schon fast rührend scheint: "Wie es derzeit aussieht, startet die Produktion von Star Wars II Anfang 1979 mit einer geplanten Veröffentlichung im Frühjahr 1980. Viele der Charaktere, wie Luke Skywalker, Prinzessin Leia Organa und Han Solo, werden wieder dabei sein, ebenso R2 D2, C 3PO, Darth Vader und wahrscheinlich auch Chewbacca."

In der zweiten Ausgabe wurden die Leser aufgefordert, einen Namen für den Newsletter zu finden. Die Finalisten wurden dann im vierten Newsletter bekannt gegeben. Sieger war Preston Postle, aus dem US-Bundesstaat Ohio, der mit seinem Vorschlag "Bantha Tracks" gewonnen hatte und so zu einem unsterblichen Teil der Star Wars Geschichte wurde. Zur Belohnung sprang für ihn eine R2 D2 Keksdose und drei Star Wars Becher heraus.

Im "Q & A ó Teil" wurde eine Frage beantwortet, die auch noch viele Jahre später die Fans bewegte: Warum erhält Chewie am Ende von A new hope keine Medaille von Prinzessin Leia? Die Antwort ist relativ klar, denn die Rebelleneinheiten wollten Chewbacca für seinen Beitrag zur Rettung der Prinzessin und der Zerstörung des Todessterns sehr wohl mit einer Medaille ehren. Jedoch billigen Wookiees keine Medaillen. Daher respektierte man Chewbaccas Wunsch und gab ihn keine. Nichtsdestotrotz ging Chewie nicht völlig leer aus; nach der Zeremonie auf der Rebellenbasis flog man zum Wookiee-Planeten zum Feiern. Han Solo und Luke Skywalker haben eine große Münze erhalten und Chewie eine fette Party. Das ist doch auch was, oder?

Mark Hamills ausführliches Interview fand seinen Platz in der dritten Ausgabe. Hier gestand er seine heimliche Liebe zu Carrie Fisher und wie Robert Englund, der später als Kinderschreck Freddy Krueger aus den Nightmare on Elmstreet Filmen zu Ruhm kam, Hamill zu seiner Rolle als Luke Skywalker verhalf. Er war es nämlich, der Mark Hamill von diesem Vorsprechtermin zu The Star Wars, wie der Film damals zu Produktionszeiten noch genannt wurde, erzählte.

Was heute das "Prequel Update" im Star Wars Insider ist, war in den Bantha Tracks das "Star Wars Sequel". Hier wurden die Fans auf dem Laufenden gehalten. Einen Monat nach offizieller Bekanntgabe erfuhren auch die Newsletter-Leser in der vierten Ausgabe den Titel des neuen Streifens, welcher heute natürlich die Episode V ist: The Empire Strikes Back.

Die ersten vier Ausgaben verlegte übrigens der Lizenznehmer "Factors Etc., Inc.", bevor Lucasfilm selbst das Zepter in die Hand nahm. Diese frühen Newsletter sind heute extrem seltene und wertvolle Sammlerstücke. Später bestand noch die Möglichkeit, dies als Sammelband nachgedruckt über den Fan Club zu bekommen.

Die Ausgaben Nummer 5 bis 8 markieren den Zeitabschnitt vor The Empire Strikes Back. Noch vor der Premiere wurden die neuen Charaktere Boba Fett und Lando Calrissian vorgestellt. Irvin Kershner wurde in Bantha Tracks Nummer fünf befragt, und weiterhin wurden die ersten Fotos zu Empire veröffentlicht. In Anbetracht der Tatsache, wie selten ein Harrison Ford Interview ist, insbesondere ein Star Wars bezogenes, ist die sechste Ausgabe vom Oktober 1979 wohl sicherlich ein Highlight. Darin erzählt Harrison Ford, wie er zu seiner Rolle als Han Solo gekommen ist. Über seine Zukunftspläne gefragt, sagt er: "Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Ich würde gerne das machen, was ich tue, solange ich davon Leben kann und ich dadurch nicht total durchdrehe - das ist meine Ambition." Heute, als "Superstar" braucht sich Harrison Ford darüber bestimmt keine Sorgen mehr zu machen...

Aus historischer Star Wars Sicht ist auch ein George Lucas-Interview sehr interessant. Da war doch glatt von satten zwölf Star Wars Episoden die Rede. George Lucas betonte jedoch sehr schnell, dass das nur eine anfänglich Idee war: "Ich reduzierte die Anzahl auf neun Episoden, weil die anderen drei nicht weiter von Belang für die Saga waren. Star Wars war die vierte Geschichte mit dem Namen Star Wars: Episode IV - A New Hope. Doch ich entschied mich gegen die Nummerierung, da die Leute diese Nummerierung bestimmt nicht verstünden und ließ diese Idee vorerst fallen. Für Empire jedoch, werden wir die Nummerierung wieder aufnehmen und den Film Episode V: The Empire Strikes Back nennen. Nach den dritten Film dieser Trilogie, gehen wir zurück und mach die erste Trilogie, die sich mit den jungen Ben Kenobi und den jungen Darth Vader beschäftigt."

Mit dem fünften Newsletter erhielten die Bantha Tracks nicht nur einen Namen, sondern auch eine neue Redakteurin. Maureen Garrett war von nun an die treibende Kraft hinter Bantha Tracks. Sie stieß 1979 zum offiziellen Fan Club, nachdem sie den damaligen ersten Redakteur Craig Miller bei der Los Angeles Science Fantasy Society getroffen hatte. Dort erzählte ihr Craig, dass sie noch zwei Leute für die Arbeit im Fan Club suchen würden. Sie bewarb sich auf die offene Stelle und erhielt unter den 50 Bewerbern den Job. In kürzester Zeit arbeitete sich sie bis zur Leiterin des Fan Clubs hoch. Heute blickt Maureen Garrett auf ihre Zeit bei Lucasfilm mit warmen Erinnerungen zurück. Sie besuchte zum Beispiel die Elstree Studios im Januar 1982 als dort Return Of The Jedi gedreht wurde. Maureen war übrigens im Imperialen Shuttle, als die Sterbeszene zwischen Luke Skywalker und Darth Vader gedreht wurde. Da sollte sie sich natürlich nicht aufhalten, doch nachdem das Kind nun mal in den Brunnen gefallen war, wurde sie lediglich strengstens ermahnt nicht darüber das Gesehene zu sprechen. Als ihre schönsten Erinnerungen betrachtet Maureen Garrett die Schaffenskraft der vielen Mitglieder. In Kreativitätswettbewerben konnte man so manchen unglaublichen Preis gewinnen. In riesigen Kisten tauchten eines Tages Teile von der Oberfläche des Todessterns auf. Vieles davon wurde als Preis an glückliche Gewinner von Wettbewerben verteilt. 1985 konnte man außer Todessternteile auch die Hand und einen Fuß von C 3PO, sowie ein kleines Model vom Imperialen Bunker auf Endor, gewinnen. Man musste nur Mitglied im Offical Star Wars Fan Club sein und eine Teilnahmekarte einschicken. Aus den 10.393 Einsendungen zog George Lucas höchstpersönlich die fünf Hauptgewinner.

Im Mai 1980 war es endlich soweit. Die mit Spannung erwartete Fortsetzung von Star Wars feierte Premiere in Washington D.C. Der Film startete mit 1.200 Kopien in den USA. Bei A new hope waren dies nur 40 Kopien in ganz Amerika. In Hollywood konnte auch selbst strömender Regen die Fans nicht davon abhalten, Stunden in der Schlange zu warten und vor dem Kino zu Campen. Einige erschienen sogar in Kostümen und andere vertrieben sich die Wartezeit mit musizieren, Karten spielen oder einem Star Wars Quiz. Das war damals kaum anders als heute. Neben der Premiere, findet im Bantha Tracks Nummer 9 auch Lucasfilms nächstes Projekt Erwähnung: Raiders Of The Lost Ark. Eine Kurznotiz verkündete Harrison Ford in der Hauptrolle und listet die beteiligten Personen dieses Projektes auf.

In der Folgezeit wurde natürlich besonders über The Empire Strikes Back berichtet, aber auch Interviews zu Raiders Of The Lost Ark und Revenge Of The Jedi fanden schon sehr früh ihren Weg in die Newsletter. Erst ab Heft 19, also kurz vor Veröffentlichung der Episode VI, wurde aus Revenge (Rache) Return (Rückkehr) of the Jedi. Eine heiß diskutierte Frage war natürlich, ob Darth Vader wirklich Lukes Vater sei.

Fan Club Mitglied Sylvia Stevens hatte hierüber auf Conventions eine Befragung durchgeführt und diese dann ausgewertet. Es gab sowohl witzige als auch interessante Antworten darauf:

"Würde Vader lügen? Ja!"

"Warum würde Obi-Wan lügen?"

"Ja, und er ist auch der Andere."

"Darth versucht Luke anzuschmieren."

"Das Kind ist der Vater des Mannes. Man beginnt sich zu Fragen, wie alles begann."

"Ich weiß es, aber ich sage es euch nicht."

"Nein, sein wahrer Vater ist arrghh... plums."

Aus heutiger Sicht, ist das Interview von Joel Coler, Leiter für internationale Werbekampagnen bei 20th Century Fox ganz nett. Denn: Für jedes der 52 Länder, in denen The Empire Strikes Back veröffentlicht wurde, musste man nationale Eigenheiten berücksichtigen. In Deutschland durften zum Beispiel nur vier 30-Sekunden-Fernsehspots gezeigt werden, die zudem ein Jahr im Voraus gekauft werden mussten. In Schweden wurde The Empire Strikes Back erst ab 15 Jahren frei gegeben, da der Film als zu gewalttätig für Kinder galt. Heute, fast 25 Jahre später, ist in unserer multimedialen und global vernetzten Gesellschaft, mit zeitgleichen Filmstarts, von solchen Gepflogenheiten kaum noch etwas übrig geblieben.

Im August 1981, beginnt die Vorberichterstattung über Return of the Jedi. Bantha Tracks-Leser konnten hautnah am Prozess der Findung eines Regisseurs für den neuen Teil der Saga teilhaben. Die letzten drei Namen auf der Liste mit potentiellen Regisseuren wurden eingeladen, Industrial, Light & Magic zu besichtigen und natürlich mit George Lucas über "Jedi" zu diskutieren. Schließlich wurde die schwierige Entscheidung verkündet: der Regisseur von Star Wars Episode VI: Return Of The Jedi würde der mittlerweile verstorbene Engländer Richard Marquand werden.

Weiterhin informierte das Blatt darüber, dass an jedem 4. Juli (dem Unabhängigkeitstag der USA) Lucasfilm ein Picknick für seine Mitarbeiter veranstaltet. 1981 wurde dieser Tag feierlich dazu genutzt, eine "Zeitkapsel" in den Grundstein des Skywalkers Hauptgebäude einzubetten. Die Kapsel wurde von ILM kreiert und bestand aus einem 90 Zentimeter langen, schwarzen Zylinder mit einem Durchmesser von über 1,90 Meter. George Lucas hat diese Zeitkapsel mit vielen Erinnerungsstücken aus der damals noch jungen Lucasfilm-Geschichte gefüllt. Darunter waren eine 17-minütige Version von Empire, einige Action Figuren, Die Bücher The Art Of Star Wars und The Art Of The Empire Strikes Back, einen kleinen AT-AT Walker in einer Kristallkugel, sowie eine Liste aller Fan Club Mitglieder auf Mikrofilm und vieles weitere mehr. Highlight des Inhaltes dürfte sicherlich der Originalvertrag zwischen Universal und Lucasfilm für American Graffiti und eines noch "namenlosen Science Fiction-Films" gewesen sein. Als Beton über die Kapsel gegossen wurde, beendete George Lucas die Zeremonie mit den Worten: "Ich hoffe, diese Zeitkapsel wird tausend Jahre überdauern." - 24 Jahre sind ja bereits geschafft.

Bis zur Premiere von Return of the Jedi im Mai 1983 und dem dazugehörigen Bericht darüber in Bantha Tracks 21, wurden die Klubmitglieder umfassend über alle Aspekte des finalen Films der Trilogie informiert. In exklusiven Interviews mit Fotos erzählten Special Effects Artist Director Joe Johnston, Concept Artist Ralph McQuarrie, Sound Effects Designer Ben Burtt und Make-up Artist Stuart Freeborn ausführlich über ihre Arbeit an Return Of The Jedi. Auch Mark Hamill und Carrie Fisher kamen in Interviews zu Wort. Schon in jungen Jahren blitzten bei Carrie Fisher ihr scharfer Verstand und ihre spitze Zunge auf, für die sie heute berühmt-berüchtigt ist. Ursprünglich war ich als "das Mädchen" bekannt. Am ersten Tag auf dem Set (von A New Hope), beschrieb jemand die nächste Szene, in der ich vorkam, wie folgt: "Das Mädchen durchquert den Raum und geht links aus dem Bild. Der Kameramann muss schwenken, um sie im Bild zu behalten. Ich fragte, ob ich "das Mädchen" oder "der Kameramann" wäre? Sie habenís verstanden. Jetzt bin ich Kameramann ehrenhalber."

Als der Fan Club seinen Höhepunkt mit 184.046 Mitgliedern im Februar 1984 erreichte, waren diverse Probleme schon absehbar. Bantha Tracks 24 sah kaum noch wie ein Star Wars Magazin aus, weil es immer weniger aus diesem Universum zu berichten gab. Schwerpunkt dieser Ausgabe war ein Robert Watts Interview, der Produzent von Indiana Jones And The Temple Of Doom. Es gab lange Artikel über Modellbau, Special Effects und dem Ewok Fernsehfilm. Interviews mit Nebendarstellern, wie Michael Carter (Bib Fortuna) oder dem 14-jährigen Warwick Davis (Wicket) füllten fortan die Seiten. Ein dunkles Zeitalter war angebrochen. Ohne eine weitere Fortsetzung der Saga in Sicht, versank das damalige Fandom in einem Dornröschenschlaf. Die Mitgliederzahlen sanken, die Seitenzahl des Bantha Tracks wurde reduziert. Mitte der Achtziger war der Newsletter dann weitgehend mit Berichten über andere Lucasfilm-Projekte gefüllt. Die 29. Ausgabe widmete man der Ewoks und Droids-Trickfilmserie und die folgende Ausgabe hatte die Lucasfilm-Henson-Produktion Labyrinth zu Thema, oder auch Beiträge über Lucasí Version von Howard the Duck. Ein Ende war leider nicht mehr aufzuhalten. Im Frühjahr 1986 verließ Maureen Garrett Lucasfilm und verabschiedete sich in der Nummer 32. "Nach dieser Ausgabe werde ich als Leiterin des Star Wars und Lucasfilm Fan Club zurücktreten. Meine Arbeit mit euch allen, war mir eine große Freude. Während der letzten sieben Jahre, fünf davon als Leiterin, hatte ich die Möglichkeit viele von euch zu treffen oder mich mit euch auszutauschen. Auch das war wundervoll. Vielen Dank für eure Unterstützung. Und möge die Macht mit euch sein... immer."

Eine Ausgabe später verkündete George Lucas die vorläufige Einstellung des Newsletter und das Ende des Official Star Wars Fan Clubs. "Die regelmäßigen Bantha-Tracks-Leser wissen, dass Lucasfilm eine Pause von der Star Wars Saga eingelegt hat, um neue Filmprojekte zu verwirklichen. Auch der Fan Club wird jetzt eine Pause einlegen. Wir haben der Trilogie bei Lucasfilm fast zehn Jahre gewidmet. Auch wir sind Star Wars Fans und haben viele Freunde in diesem Universum. Es ist ein Platz, zu dem wir eines Tages zurückkehren werden."

Redakteur Jok Church, dem die undankbare Aufgabe zuviel, die vorläufige Auflösung des Fan Clubs abzuwickeln, zauberte aber noch ein Ass aus dem Ärmel: Bantha Tracks 34, die legendäre "Soundsheet Edition" mit einer Schallfolie. Zum ersten Mal konnte man nichts über Star Wars lesen, sondern hören. Ben Burtt, Sound Designer und Oscar-Preisträger, erzählt den Zuhörer hierbei, wie Geräusche so manche Szenen erst zum Leben erwecken. Bantha Tracks 35 beendete im Winter 1987 dann die Ära des ersten offiziellen Star Wars Fan Clubs mit einer Übersicht der vergangenen 10 Jahre Star Wars Saga und einem Bericht zur Eröffnung von Star Tours in Disneyland.

Kaum ein Jahr später startete Dan Madsen das Lucasfilm Fan Club Magazin, welches heute als Star Wars Insider bekannt ist. Er entzündete damit ein Leuchtfeuer für die verbliebenen Fans, als Star Wars in Vergessenheit zu geraten schien. Dan, ein Science-Fiction-Freak, der bereits seit vielen Jahren den amerikanischen Star Trek Fan Club leitete, war in Fandom- und Klubangelegenheiten bereits erfahren und gab mit seinem neuen Projekt regelrecht Vollgas ó und das mit großem Erfolg. Zwar berichtete er am Anfang nicht immer über den Sternenkrieg, gerade in der Zeit als die Young Indiana Jones Chronicles über die US-Mattscheiben flimmerte, aber mit zunehmenden Interesse an der Saga wurde sein Magazin später dann in den Star Wars Insider umbenannt. Doch das ist bereits eine weitere Epoche in der Geschichte des Star Wars Fandoms.

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